Eine Einführung in die Episiotomie
Was ist eine Episiotomie?
Eine Episiotomie ist ein chirurgischer Schnitt, der im Dammbereich und an der hinteren Wand der Vagina vorgenommen wird. Sie wird in erster Linie durchgeführt, um die Öffnung zu vergrößern, damit das Baby hindurchpassen kann, und um schwerwiegende Verletzungen des Weichgewebes, wie etwa Risse im Geburtskanal (einschließlich analem Schließmuskel und Rektum), während der Wehen zu verhindern. Der Einsatz von Episiotomien wird in vielen Teilen der Welt reduziert, sofern sie nicht klinisch erforderlich sind.
Einige Indikationen für eine Episiotomie sind:
- Erhöhtes Risiko für tiefe Risse im Gewebe des Damms, des Analsphinkters und/oder der Harnröhre (z. B. bei schneller Wehen)
- Die Notwendigkeit, die Wehenzeit zu verkürzen
- Schwäche der Dammmuskulatur
- Ein großer Fötus
- Dammödem
- Die Notwendigkeit medizinische Instrumente zu benutzen (wie z.Bsp. die Saugglocke oder die Pinzette)
- Fetale Bradykardie
Wie wird eine Episiotomie durchgeführt?
Eine Episiotomie wird zentral oder seitlich mit einem Skalpell oder einer Schere gemacht. Die Art der Episiotomie hängt neben den spezifischen anatomischen Gegebenheiten des Damms der Frau auch von der Erfahrung und Qualifikation des Arztes oder der Hebamme ab.
Nach der Geburt wird die Einschnittstelle unter örtlicher Betäubung vernäht. Die Fäden werden am Tag der Entlassung aus dem Krankenhaus entfernt oder innerhalb von Wochen nach dem Eingriff auf natürliche Weise vom Körper absorbiert.
Beste Betreuung bei Dammschnitt und Nähten
Der Heilungsprozess nach einer Episiotomie verläuft in der Regel schnell und komplikationslos, insbesondere im Vergleich zu möglichen schweren Scheidenrissen, die ohne die Episiotomie auftreten können.
In den ersten Tagen nach der Geburt kümmern sich die Krankenschwestern um Ihre Naht- und Dammschnittwunde. Um jedoch eine schnellere Genesung bei geringerem Infektionsrisiko zu fördern, müssen Sie bei der Pflege des Dammschnitts mehrere Richtlinien befolgen:
- Spülen Sie Vulva und Perineum nach jedem Wasserlassen und Stuhlgang.
- Wischen Sie die Genitalien trocken und legen Sie sich nackt auf eine saugfähige Einwegbinde.
- Ersetzen Sie die Damenbinden alle drei bis vier Stunden, um das Wachstum pathogener Bakterien zu verhindern.
- Tragen Sie mehrmals täglich 10–15 Minuten lang Eis auf das Perineum auf dem Tuch auf. Sie können Flaschen mit gefrorenem Wasser verwenden.
- Vermeiden Sie jegliche Belastung der Wunde: Setzen Sie sich nicht auf harte Oberflächen, heben Sie keine Gewichte und vergessen Sie nicht die Hygiene.
- Nehmen Sie nach dem Entfernen der Nähte ein wohltuendes Bad mit warmem Wasser.
- Essen Sie so viele ballaststoffreiche pflanzliche Lebensmittel wie möglich, um die Verdauung zu unterstützen.
Die Heilung einer Dammschnittwunde dauert einige Wochen
Im Allgemeinen dauert es durchschnittlich drei bis fünf Wochen, bis eine Dammschnittwunde verheilt ist. Innerhalb von sechs Wochen sollte Ihr Dammschnitt vollständig genesen sein. Wenn Sie Beschwerden oder Reizungen verspüren oder einen Ausfluss aus den Wunden bemerken, sollten Sie unbedingt Ihren Gynäkologen aufsuchen, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist.
Es gibt einige Gründe, warum Sie eine Episiotomie vermeiden möchten
Es gibt einige mögliche Komplikationen nach dem Eingriff, die Sie beachten sollten. Die wichtigsten sind postnatale Schmerzen, Inkontinenz und sogar sexuelle Funktionsstörungen. Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass die Episiotomie-Operation selbst tatsächlich alle diese Probleme verursachen kann. Zu den weiteren Komplikationen gehören:
- Infektionen, wie sie bei jedem chirurgischen Eingriff auftreten können
- Schwellung und Juckreiz im Perineum oder im Dammbereich
- Blutungen, die während der Erholungsphase nach der Episiotomie auftreten können, mit dem Auftreten von Mikrorissen an der Inzisionsstelle
- Schäden an den Muskeln oder Nervenenden des Perineums, die normalerweise bei ausreichender Ruhe verschwinden. Manchmal ist jedoch die Intervention eines Physiotherapeuten erforderlich
- Schmerzhafte Empfindungen beim Bewegen, Bücken und sogar beim einfachen Sitzen. Die Beschwerden können mehrere Monate nach der Geburt oder sogar ein ganzes Jahr anhalten
- Schmerzhafter Geschlechtsverkehr
Techniken zur Vermeidung einer Episiotomie
Ihre Chancen, einen Dammschnitt zu vermeiden, erhöhen sich, vor allem wenn Sie und Ihr Baby gesund sind und Ihr Baby ein normales Gewicht und einen normalen Kopfumfang hat.
Gute Maßnahmen zur Vorbeugung eines Dammschnitts sind u.a. die Stärkung des Beckens durch Kegelübungen, Bewegung während der Schwangerschaft, richtige Atmung und wirksame Bewegungen während der Wehen sowie eine positive Einstellung.
In den Wochen vor der Geburt können Sie außerdem mit der Damm-Massage anfangen. Diese Massage hat einen wichtigen Vorteil: Sie erhöht die Elastizität der Dammmuskulatur. Dies ermöglicht eine stärkere Dehnung der Muskulatur und vergrößert die Scheidenöffnung während der Wehen. Es hat sich gezeigt, dass es die Wahrscheinlichkeit einer Episiotomie verringert. Zusätzlich werden Damm-Massagen während der Wehen von vielen Organisationen, einschließlich der Weltgesundheitsorganisation, empfohlen.
Lesen Sie hier unseren ultimativen Leitfaden für die Damm-Massage.